Nohfelden-Feliz

Die Städtepartnerschaft zwischen Nohfelden und Feliz (Brasilien)
Die Partnerschaft zwischen der nordsaarländischen Gemeinde Nohfelden und der südbrasilianischen Stadt Feliz im südlichsten Bundesstaat Rio Grande do Sul besteht seit 2013.
Sie gründet sich auf der Tatsache, dass in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Bürger der Gemeinde nach Brasilien auswanderten und in der Gegend nördlich von Porto Alegre am Rio Caí eine neue Heimat fanden.
Unter ihnen war auch der erste Lehrer der Picada do Feliz: Michael Bartel kam 1846 als Landwirt mit Frau und vier Töchtern im Alter zwischen 1 bis 10 Jahren in die Kolonie und wurde auf Wunsch seiner vorwiegend aus der Gegend zwischen der Saar, der Mosel, dem Rhein und der Nahe stammenden Mitkolonisten der erste Lehrer der Siedlung.
Noch heute können rund 70 % der Einwohner der 12000 Einwohner zählenden Stadt auf deutsche Abstammung hinweisen, viele der Familiennamen sind hier und in der Gemeinde Nohfelden identisch.
Eine noch engere Bindung zwischen den Menschen diesseits und jenseits des Atlantiks stellt aber die gemeinsame Muttersprache dar.
„Hunsrückisch“ wird sie in Brasilien genannt und hat viele Gemeinsamkeiten mit dem Dialekt im Nordsaarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz.
Diese gemeinsame Sprache und die in vielen kulturellen Bereichen vorhandenen Bräuche sind vorteilhafte Merkmale einer Städtepartnerschaft zwischen den beiden Orten.
Die Verantwortlichen des Munizips von Feliz mit dem ehemaligen Prefeito Cesar Luis Assmann an der Spitze sind im April 2012 auf Grund der bedeutenden Gemeinsamkeiten mit dem Wunsch nach einer Partnerschaft an die Gemeinde Nohfelden herangetreten, der zustimmende Beschluss des dortigen Gemeinderates erfolgte im Dezember 2012. Besiegelt wurde das Bündnis bei den beiden Besuchen einer Delegation mit Bürgern aus der jeweiligen Partnerstadt: Im Oktober 2013 weilte die Nohfelder Delegation in Feliz, der Gegenbesuch aus Brasilien fand im April 2014 statt.
Im Vertragstext wurde vereinbart, dass der gegenseitige Austausch zum Ziel hat, den Erhalt der deutschen Sprache auch für die nachkommenden Generationen zu sichern und zu fördern, den menschlichen Austausch unter den Bürgern anzuregen und auf kommunaler Ebene zu unterstützen. Das kulturell reiche Leben in beiden Kommunen, das viele Gemeinsamkeiten aufweist, sollte dabei die Bindungen vertiefen durch gemeinsame Veranstaltungen mit den verschiedenen Vereinen.
So ist bereits in diesem Jahr eine erste Veranstaltung mit einer Deutschen Tanzgruppe aus Feliz und einer entsprechenden Gruppe aus der Gemeinde Nohfelden (La Volte) festgelegt, für das Jahr 2015 liegen Einladungen an einen Gesangverein und eine Volksmusikgruppe nach Feliz vor.
Wichtig wird aber auch der Austausch über kommunale Probleme werden, wobei auf deutscher Seite vor allem Fachleute zu Umweltthemen als Ansprechpartner der brasilianischen Partner begehrt sind.
Wenn man einen Vergleich heranziehen will, worum es den beiden Städtepartnern im Saarland und Rio Grande do Sul geht:
Wir sind dabei, ein gemeinsames Haus zu bauen, in dem jeder der Partner seinen Platz finden kann, in dem wir uns austauschen können und einander unterstützen, wo es erforderlich ist.
Im Augenblick sind die Fundamente errichtet, den weiteren Ausbau des Hauses werden wir gemeinsam in die Hand nehmen müssen, um das Heim mit Leben zu füllen.
Horst Peter
Ehrenamtlicher Beauftragter der Gemeinde Nohfelden für die Partnerschaft zwischen Nohfelden und Feliz